Книги онлайн и без регистрации » Разная литература » Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

Шрифт:

-
+

Интервал:

-
+

Закладка:

Сделать
1 ... 86 87 88 89 90 91 92 93 94 ... 209
Перейти на страницу:

"Nun schaut, meine Freunde, das ist mein einzig Kind

Und das eurer Schwester, von dem ihr Frommen einst

gewinnt.

2018 "Geräth er nach dem Stamme, er wird ein starker Mann,

Reich dazu und edel, kühn und wohlgethan.

Erleb ich es, ich geb ihm zwölf reicher Könge Land:

So thut euch wohl noch Dienste des jungen Ortliebens

Hand.

2019 "Darum bät ich gerne euch, lieben Freunde mein,

Wenn ihr heimwärts reitet wieder an den Rhein,

Daß ihr dann mit euch nehmet eurer Schwester Kind;

Und seid auch dem Knaben immer gnädig gesinnt.

2020 "Erzieht ihn nach Ehren, bis er geräth zum Mann:

Hat euch in den Landen Jemand ein Leid gethan,

So hilft er euch es rächen, erwuchs ihm erst der Leib."

Die Rede hörte Kriemhild mit an, König Etzels Weib.

2021 "Ihm sollten wohl vertrauen alle diese Degen,

Wenn er zum Mann erwüchse," sprach Hagen entgegen;

"Doch ist der junge König so schwächlich anzusehn:

Man soll mich selten schauen nach Hof zu Ortlieben

gehn."

2022 Der König blickt’ auf Hagen; die Rede war ihm leid.

Wenn er auch nichts erwiederte, der König allbereit,

Es betrübt’ ihn in der Seele und beschwert’ ihm

den Muth.

Da waren Hagens Sinne zu keiner Kurzweile gut.

2023 Es schmerzte wie den König sein fürstlich Ingesind,

Was Hagen da gesprochen hatte von dem Kind.

Daß sie’s vertragen sollten, gieng ihnen allen nah;

Noch konnten sie nicht wißen, was von dem Recken

bald geschah.

2024 Gar Manche, die es hörten und ihm trugen Groll,

Hätten ihn gern bestanden; der König selber wohl,

Wenn er mit Ehren dürfte: so käm der Held in Noth.

Bald that ihm Hagen Aergeres, er schlug ihn ihm

vor Augen todt.

Abenteuer 32

Wie Blödel mit Dankwart in der Herberge stritt

2025 Blödels Recken standen gerüstet allzumal.

In tausend Halsbergen erreichten sie den Saal,

Wo Dankwart mit den Knechten an den Tischen saß.

Da hob sich unter Helden der allergrimmigste Haß.

2026 Als der Degen Blödel vor die Tische gieng,

Dankwart der Marschall ihn freundlich empfieng:

"Willkommen hier im Hause, mein Herr Blödelein:

Mich wundert euer Kommen: sagt, was soll

die Märe sein?"

2027 "Du brauchst mich nicht zu grüßen," sprach

da Blödelein,

"Denn dieses mein Kommen muß dein Ende sein

Um Hagen deinen Bruder, der Siegfrieden schlug.

Des entgiltst du bei den Heunen und andre Helden

genug."

2028 "Nicht doch, mein Herr Blödel," sprach da Dankwart,

"So möchte sehr uns reuen zu Hofe diese Fahrt.

Ich war ein Kind, als Siegfried Leben ließ und Leib:

Nicht weiß ich, was mir wolle dem König Etzel

sein Weib."

2029 "Ich weiß dir von der Märe nicht mehr zu sagen;

Es thatens deine Freunde, Gunther und Hagen.

Nun wehrt euch, ihr Armen, ihr könnt nicht länger

leben,

Ihr müßt mit dem Tode hier ein Pfand Kriemhilden

geben."

2030 "Wollt ihrs nicht laßen?" sprach da Dankwart,

"So gereut mich meines Flehens: hätt ich das gespart!"

Der schnelle kühne Degen von dem Tische sprang,

Eine scharfe Waffe zog er, die war gewaltig und lang.

2031 Damit schlug er Blödeln einen schwinden Schwertesschlag,

Daß ihm das Haupt im Helme vor den Füßen lag.

"Das sei die Morgengabe," sprach der schnelle Degen,

"Zu Nudungens Witwe, die du mit Minne solltest

pflegen.

2032 "Vermähle man sie morgen einem andern Mann:

Will er den Brautschatz, wird ihm wie dir gethan."

Ein getreuer Heune hatt ihm das hinterbracht,

Wie die Königstochter auf ihr Verderben gedacht.

2033 Da sahen Blödels Mannen, ihr Herr sei erschlagen;

Das wollten sie den Gästen länger nicht vertragen.

Mit aufgehobnen Schwertern auf die Knappen ein

Drangen sie mit Ingrimm: das muste Manchen gereun.

2034 Laut rief da Dankwart all die Knappen an:

"Ihr seht wohl, edle Knechte, es ist um uns gethan,

Nun wehrt euch, ihr Armen, wie euch zwingt die Noth,

Daß ihr ohen Schanden erliegt in wehrlichem Tod."

2035 Die nicht Schwerter hatten, die griffen vor die Bank,

Vom Boden aufzuheben manchen Schemel lang.

Die Burgundenknechte wollten nichts vertragen:

Mit schweren Stühlen sah man starker Beulen

viel geschlagen.

2036 Wie grimm die armen Knappen sich wehrten in dem Strauß!

Sie trieben zu dem Hause die Gewaffneten hinaus:

Fünfhundert oder drüber erlagen drin dem Tod.

Da war das Ingesinde vom Blute naß und auch roth.

2037 Diese schwere Botschaft drang in kurzer Zeit

Zu König Etzels Recken: ihnen wars grimmig leid,

Daß mit seinen Mannen Blödel den Tod gewann;

Das hatte Hagens Bruder mit den Knechten gethan.

2038 Eh es vernahm der König, stand schon ein Heunenheer

In hohem Zorn gerüstet, zweitausend oder mehr.

Sie giengen zu den Knechten, es muste nun so sein,

Und ließen des Gesindes darin nicht Einen gedeihn.

2039 Die Ungetreuen brachten vors Haus ein mächtig Heer.

Die landlosen Knechte standen wohl zu Wehr.

Was half da Kraft und Kühnheit? sie fanden doch den Tod.

Darnach

1 ... 86 87 88 89 90 91 92 93 94 ... 209
Перейти на страницу:

Комментарии
Минимальная длина комментария - 20 знаков. В коментария нецензурная лексика и оскорбления ЗАПРЕЩЕНЫ! Уважайте себя и других!
Комментариев еще нет. Хотите быть первым?