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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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Hand

Und Gernot der Degen, es werde so gethan.

Da sprach der Markgraf: "Da ich Burgen nicht gewann,

1747 "So kann ich euch in Treuen nur immer bleiben hold.

Ich gebe meiner Tochter an Silber und an Gold,

Was hundert Saumrosse nur immer mögen tragen,

Daß es wohl nach Ehren euch Helden möge behagen."

1748 Da wurden diese beiden in einen Kreis gestellt

Nach dem Rechtsgebrauche. Mancher junge Held

Stand ihr gegenüber in fröhlichem Muth;

Er gedacht in seinem Sinne, wie noch ein Junger gerne

thut.

1749 Als man begann zu fragen die minnigliche Maid,

Ob sie den Recken wolle, zum Theil war es ihr leid;

Doch dachte sie zu nehmen den waidlichen Mann.

Sie schämte sich der Frage, wie manche Maid hat gethan.

1750 Ihr rieth ihr Vater Rüdiger, daß sie spräche ja,

Und daß sie gern ihn nähme: wie schnell war er da

Mit seinen weißen Händen, womit er sie umschloß,

Geiselher der junge! Wie wenig sie ihn doch genoß!

1751 Da begann der Markgraf: "Ihr edeln Könge reich,

Wenn ihr nun wieder reitet heim in euer Reich,

So geb ich euch, so ist es am schicklichsten, die Magd,

Daß ihr sie mit euch führet." Also ward es zugesagt.

1752 Der Schall, den man hörte, der muste nun vergehn.

Da ließ man die Jungfrau zu ihrer Kammer gehn

Und auch die Gäste schlafen und ruhn bis an den Tag.

Da schuf man ihnen Speise: der Wirth sie gütlich

verpflag.

1753 Als sie gegeßen hatten und nun von dannen fahren

Wollten zu den Heunen: "Davor will ich euch wahren,"

Sprach der edle Markgraf, "ihr sollt noch hier bestehn;

So liebe Gäste hab ich lange nicht bei mir gesehn."

1754 Dankwart entgegnete: "Das kann ja nicht sein:

Wo nähmt ihr die Speise, das Brot und auch den Wein,

Das ihr doch haben müstet für solch ein Heergeleit?"

Als das der Wirth erhörte, er sprach: "Die Rede laßt

beiseit.

1755 "Meine lieben Herren, ihr dürft mir nicht versagen.

Wohl geb ich euch die Speise zu vierzehen Tagen,

Euch und dem Gesinde, das mit euch hergekommen.

Mir hat der König Etzel noch gar selten was

genommen."

1756 Wie sehr sie sich wehrten, sie musten da bestehn

Bis an den vierten Morgen. Da sah man geschehn

Durch des Wirthes Milde, was weithin ward bekannt:

Er gab seinen Gästen beides, Ross’ und Gewand.

1757 Nicht länger mocht es währen, sie musten an ihr Ziel.

Seines Gutes konnte Rüdiger nicht viel

Vor seiner Milde sparen: wonach man trug Begehr,

Das versagt’ er Niemand: er gab es gern den Helden hehr.

1758 Ihr edel Ingesinde brachte vor das Thor

Gesattelt viel der Rosse; zu ihnen kam davor

Mancher fremde Recke, den Schild an der Hand,

Da sie reiten wollten mit ihnen in Etzels Land.

1759 Der Wirth bot seine Gaben den Degen allzumal,

Eh die edeln Gäste kamen vor den Saal.

Er konnte wohl mit Ehren in hoher Milde leben.

Seine schöne Tochter hatt er Geiselhern gegeben;

1760 Da gab er Gernoten eine Waffe gut genug,

Die hernach in Stürmen der Degen herrlich trug.

Ihm gönnte wohl die Gabe des Markgrafen Weib;

Doch verlor der gute Rüdiger davon noch Leben

und Leib.

1761 Er gab König Gunthern, dem Helden ohne Gleich,

Was wohl mit Ehren führte der edle König reich,

Wie selten er auch Gab empfieng, ein gutes Streitgewand,

Da neigte sich der König vor des milden Rüdger Hand.

1762 Gotelind bot Hagnen, sie durfte es ohne Scham,

Ihre freundliche Gabe: da sie der König nahm,

So sollt auch er nicht fahren zu dem Hofgelag

Ohn ihre Steuer: der edle Held aber sprach:

1763 "Alles, was ich je gesehn," entgegnete Hagen,

"So begehr ich nichts weiter von hinnen zu tragen

Als den Schild, der dorten hängt an der Wand:

Den möcht ich gerne führen mit mir in der Heunen

Land."

1764 Als die Rede Hagens die Markgräfin vernahm,

Ihres Leids ermahnt’ er sie, daß ihr das Weinen kam.

Mit Schmerzen gedachte sie an Nudungs Tod,

Den Wittich hatt erschlagen; das schuf ihr Jammer

und Noth.

1765 Sie sprach zu dem Degen: "Den Schild will

ich euch geben.

Wollte Gott vom Himmel, daß der noch dürfte leben,

Der einst ihn hat getragen! er fand im Kampf den Tod.

Ich muß ihn stäts beweinen: das schafft mir armem

Weibe Noth!"

1766 Da erhob sich vom Sitze die Markgräfin mild:

Mit ihren weißen Händen hob sie herab den Schild

Und trug ihn hin zu Hagen: der nahm ihn an die Hand.

Die Gabe war mit Ehren an den Recken gewandt.

1767 Eine Hülle lichten Zeuges auf seinen Farben lag.

Beßern Schild als diesen beschien wohl nie der Tag.

Mit edelm Gesteine War er so besetzt,

Man hätt ihn im Handel wohl auf tausend Mark

geschätzt.

1768 Den Schild hinwegzutragen befahl der Degen hehr.

Da kam sein Bruder Dankwart auch zu Hofe her.

Dem gab reicher Kleider Rüdigers Kind genug,

Die er

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