Книги онлайн и без регистрации » Разная литература » Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

Шрифт:

-
+

Интервал:

-
+

Закладка:

Сделать
1 ... 70 71 72 73 74 75 76 77 78 ... 209
Перейти на страницу:

Als sie die Sorge faßte vor dem herben Tod

Auf dieser Hofreise: das schuf ihnen wahrlich Noth.

1656 Bei Möringen waren sie über Flut gekommen,

Wo dem Fährmann Elsen das Leben ward benommen.

Da sprach Hagen wieder: "Da ich mir so gewann

Unterwegs der Feinde, so greift man ehstens uns an.

1657 "Ich erschlug den Fährmann heute morgen fruh;

Sie wißen nun die Kunde. Drum eilt und greifet zu,

Wenn Gelfrat und Elsen heute hier besteht

Unser Ingesinde, daß es ihnen übel ergeht.

1658 "Sie sind gar kühn, ich weiß es, es wird gewiss geschehn.

Drum laßt nur die Rosse in sanftem Schritte gehn,

Daß nicht Jemand wähne, wir flöhn vor ihrem Heer."

"Dem Rathe will ich folgen," sprach der junge

Geiselher.

1659 "Wer zeigt nun dem Gesinde die Wege durch

das Land?"

Sie sprachen: "Das soll Volker: dem sind

hie wohlbekannt

Die Straßen und die Steige, dem stolzen Fiedelmann."

Eh mans von ihm verlangte, kam er gewaffnet heran.

1660 Der schnelle Fiedelspieler: den Helm er überband;

Von herrlicher Farbe war all sein Streitgewand.

Am Schaft ließ er flattern ein Zeichen, das war roth.

Bald kam er mit den Königen in eine furchtbare Noth.

1661 Gewisse Kunde hatte Gelfrat nun bekommen

Von des Fergen Tode; da hatt es auch vernommen

Else der starke: beiden war es leid.

Sie besandten ihre Helden: die traf man balde bereit.

1662 Darauf in kurzen Zeiten, nun hört mich weiter an,

Sah man zu ihnen reiten, denen Schade war gethan,

In starkem Kriegszuge ein ungefüges Heer:

Wohl siebenhundert stießen zu Gelfrat oder noch mehr.

1663 Als das den grimmen Feinden nachzuziehn begann,

Die Herren, die es führten, huben zu jagen an

Den kühnen Gästen hinterdrein. Sie wollten Rache

haben:

Da musten sie der Freunde hernach noch manchen

begraben.

1664 Hagen von Tronje richtete das ein

(Wie konnte seiner Freunde ein beßrer Hüter sein?),

Daß er die Nachhut hatte und Die ihm unterthan

Mit Dankwart seinem Bruder; das war gar weislich

gethan.

1665 Ihnen war der Tag zerronnen, den hatten sie nicht mehr.

Er bangte vor Gefahren für seine Freunde sehr.

Sie ritten unter Schilden durch der Baiern Land:

Darnach in kurzer Weile die Helden wurden angerannt.

1666 Beiderseits der Straße und hinter ihnen her

Vernahm man Hufe schlagen; die Haufen eilten sehr.

Da sprach der kühne Dankwart: "Gleich fallen sie

uns an:

Bindet auf die Helme, das dünkt mich räthlich gethan."

1667 Sie hielten ein mit Reiten, als es muste sein.

Da sahen sie im Dunkel der lichten Schilde Schein.

Nicht länger stille schweigen mochte da der Hagen:

"Wer verfolgt uns auf der Straße?" Das muste Gelfrat

ihm sagen.

1668 Da sprach zu ihm der Markgraf aus der Baiern Land:

"Wir suchen unsre Feinde, denen sind wir nachgerannt.

Ich weiß nicht, wer mir heute meinen Fergen schlug:

Das war ein schneller Degen; mir ist leid um ihn genug."

1669 Da sprach von Tronje Hagen: "War der Ferge dein?

Er wollt uns nicht fahren; alle Schuld ist mein:

Ich erschlug den Recken; fürwahr, es that mir Noth:

Ich hatte von dem Degen schier selbst den grimmigen

Tod.

1670 "Ich bot ihm zum Lohne Gold und Gewand,

Daß er uns überführe, Held, in euer Land.

Darüber zürnt’ er also, daß er nach mir schlug

Mit starker Ruderstange: da ward ich grimmig genug.

1671 "Ich griff nach dem Schwerte und wehrte seinem Zorn

Mit einer schweren Wunde: da war der Held verlorn.

Ich steh euch hier zur Sühne, wie es euch dünke gut."

Da gieng es an ein Streiten: sie hatten zornigen Muth.

1672 "Ich wuste wohl," sprach Gelfrat, "als hier mit

dem Geleit

Gunther zog vorüber, uns geschäh ein Leid

Von Hagens Uebermuthe. Nun büßt ers mit dem Leben:

Für des Fergen Ende soll er selbst hier Bürgschaft

geben."

1673 Ueber die Schilde neigten da zum Stich den Sper

Gelfrat und Hagen; sich zürnten beide schwer.

Dankwart und Else zusammen herrlich ritten;

Sie erprobten, wer sie waren: da wurde grimmig

gestritten.

1674 Wer je versuchte kühner sich und die Gunst des Glücks?

Von einem starken Stoße sank Hagen hinterrücks

Von der Mähre nieder durch Gelfratens Hand.

Der Brustriem war gebrochen: so ward im Fallen

bekannt.

1675 Man hört’ auch beim Gesinde krachender Schäfte Schall.

Da erholte Hagen sich wieder von dem Fall,

Den er auf das Gras gethan von des Gegners Sper:

Da zürnte der von Tronje wider Gelfraten sehr.

1676 Wer ihnen hielt die Rosse, das ist mir unbekannt.

Sie waren aus den Sätteln gekommen auf den Sand,

Hagen und Gelfrat: nun liefen sie sich an.

Ihre Gesellen halfen, daß ihnen Streit ward kund gethan.

1677 Wie heftig auch Hagen zu Gelfraten sprang,

Ein Stück von Ellenlänge der edle Markgraf schwang

Ihm vom Schilde nieder; das Feuer stob hindann.

Da wäre schier erstorben König Gunthers Unterthan.

1678 Er rief mit lauter Stimme Dankwarten an:

"Hilf mir, lieber Bruder, ein

1 ... 70 71 72 73 74 75 76 77 78 ... 209
Перейти на страницу:

Комментарии
Минимальная длина комментария - 20 знаков. В коментария нецензурная лексика и оскорбления ЗАПРЕЩЕНЫ! Уважайте себя и других!
Комментариев еще нет. Хотите быть первым?