Книги онлайн и без регистрации » Разная литература » Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

Шрифт:

-
+

Интервал:

-
+

Закладка:

Сделать
1 ... 39 40 41 42 43 44 45 46 47 ... 209
Перейти на страницу:
class="v">Da nahm er Urlaub und schied in kurzer Stund:

Sie ersah ihn leider darnach nicht wieder gesund.

954 Da ritten sie von dannen in einen tiefen Tann

Der Kurzweile willen; manch kühner Rittersmann

Ritt mit dem König; hinaus gesendet ward

Auch viel der edeln Speise, die sie brauchten zu der Fahrt.

955 Manch Saumross zog beladen vor ihnen überrhein,

Das den Jagdgesellen das Brot trug und den Wein,

Das Fleisch mit den Fischen und Vorrath aller Art,

Wie sie ein reicher König wohl haben mag auf der Fahrt.

956 Da ließ man herbergen bei dem Walde grün

Vor des Wildes Wechsel die stolzen Jäger kühn,

Wo sie da jagen wollten, auf breitem Angergrund.

Auch Siegfried war gekommen: das ward

dem Könige kund.

957 Von den Jagdgesellen ward umhergestellt

Die Wart an allen Enden: da sprach der kühne Held,

Siegfried der starke: "Wer soll uns in den Wald

Nach dem Wilde weisen, ihr Degen kühn

und wohlgestalt?"

958 "Wollen wir uns scheiden," hub da Hagen an,

"Eh wir beginnen zu jagen hier im Tann:

So mögen wir erkennen, ich und der Herre mein,

Wer die besten Jäger bei dieser Waldreise sei’n.

959 "Leute so wie Hunde, wir theilen uns darein:

Dann fährt, wohin ihm lüstet, Jeglicher allein"

Und wer das Beste jagte, dem sagen wir den Dank."

Da weilten die Jäger bei einander nicht mehr lang.

960 Da sprach der edle Siegfried: "Der Hunde hab ich Rath

Bis auf einen Bracken, der so genoßen hat,

Daß er die Fährte spüre der Thiere durch den Tann.

Wir kommen wohl zum Jagen!" sprach der Kriemhilde

Mann.

961 Da nahm ein alter Jäger einen Spürhund hinter sich

Und brachte den Herren, eh lange Zeit verstrich,

Wo sie viel Wildes fanden: was des erstöbert ward,

Das erjagten die Gesellen, wie heut noch guter Jäger Art.

962 Was da der Brack ersprengte, das schlug mit seiner Hand

Siegfried der kühne, der Held von Niederland.

Sein Ross lief so geschwinde, daß ihm nicht viel entrann:

Das Lob er bei dem Jagen vor ihnen allen gewann.

963 Er war in allen Dingen mannhaft genug.

Das erste der Thiere, die er zu Tode schlug,

War ein starker Büffel, den traf des Helden Hand:

Nicht lang darauf der Degen einen grimmen Leuen fand.

964 Als den der Hund ersprengte, schoß er ihn mit dem Bogen

Und dem scharfen Pfeile, den er darauf gezogen;

Der Leu lief nach dem Schuße nur dreier Sprünge lang.

Seine Jagdgesellen, die sagten Siegfrieden Dank.

965 Einen Wisend schlug er wieder darnach und einen Elk,

Vier starker Auer nieder und einen grimmen Schelk,

So schnell trug ihn die Mähre, daß ihm nichts entsprang:

Hinden und Hirsche wurden viele sein Fang.

966 Einen großen Eber trieb der Spürhund auf.

Als der flüchtig wurde, da kam in schnellem Lauf

Alles Jagens Meister und nahm zum Ziel ihn gleich.

Anlief das Schwein im Zorne diesen Helden tugendreich.

967 Da schlug es mit dem Schwerte der Kriemhilde Mann:

Das hätt ein andrer Jäger nicht so leicht gethan.

Als er nun gefällt lag, fieng man den Spürhund.

Seine reiche Beute wurde den Burgunden allen kund.

968 Da sprachen seine Jäger: "Kann es füglich sein,

So laßt uns, Herr Siegfried, des Wilds ein Theil gedeihn:

Ihr wollt uns heute leeren den Berg und auch den Tann."

Darob begann zu lächeln der Degen kühn

und wohlgethan.

969 Da vernahm man allenthalben Lärmen und Getos.

Von Leuten und von Hunden ward der Schall so groß,

Man hörte widerhallen den Berg und auch den Tann.

Vierundzwanzig Meuten hatten die Jäger losgethan.

970 Da wurde viel des Wildes vom grimmen Tod ereilt.

Sie wähnten es zu fügen, daß ihnen zugetheilt

Der Preis des Jagens würde: das konnte nicht geschehn,

Als bei der Feuerstätte der starke Siegfried ward gesehn.

971 Die Jagd war zu Ende, doch nicht so ganz und gar,

Zu der Feuerstelle brachte der Jäger Schar

Häute mancher Thiere und des Wilds genug.

Hei! was des zur Küche des Königs Ingesinde trug!

972 Da ließ der König künden den Jägern wohlgeborn,

Daß er zum Imbiß wolle; da wurde laut ins Horn

Einmal gestoßen: so machten sie bekannt,

Daß man den edeln Fürsten nun bei den Herbergen fand.

973 Da sprach ein Jäger Siegfrieds: "Mit eines Hornes Schall

Ward uns kund gegeben, Herr, daß wir nun all

Zur Herberge sollen: erwiedre ichs, das behagt."

Da ward nach den Gesellen mit Blasen lange gefragt.

974 Da sprach der edle Siegfried: "Nun räumen wir den Wald."

Sein Ross trug ihn eben; die Andern folgten bald.

Sie ersprengten mit dem Schalle ein Waldthier

fürchterlich,

Einen wilden Bären; da sprach der Degen hinter sich:

975 "Ich schaff uns Jagdgesellen eine Kurzweil.

Da seh ich einen Bären: den Bracken löst vom Seil.

Zu den Herbergen soll mit uns der Bär:

Er kann uns nicht entrinnen, und flöh er auch noch

so sehr."

976 Da lös’ten sie den Bracken: der Bär sprang hindann.

1 ... 39 40 41 42 43 44 45 46 47 ... 209
Перейти на страницу:

Комментарии
Минимальная длина комментария - 20 знаков. В коментария нецензурная лексика и оскорбления ЗАПРЕЩЕНЫ! Уважайте себя и других!
Комментариев еще нет. Хотите быть первым?